Bericht von der Leerstands-Kundgebung

Am 07. November organisierten Aktive von Mietenwahnsinn Nord (MiWa Nord), gemeinsam mit Nachbar*innen und Interessierten eine Kundgebung in Berlin-Gesundbrunnen. Trotz mäßigem Novemberwetter kamen ca. 50 Menschen. Anlass war der seit über 10 Jahren bestehende Leerstand zweier Häuser in der Stettiner Straße 38 und Osloer Straße 116a, rund um das Hotel „Wyndham Gardens“. Gemeinsam mit der Berliner Obdachlosenhilfe e.V. initiierte MiWa Nord im Frühjahr 2021 eine Petition, welche den Eigentümer der beiden Häuser, die GCH-Group, und den Bezirk Mitte auffordert, den Leerstand endlich zu beenden. Dagegen schlugen die beiden Initiativen die Einrichtung eines Housing First Projekts vor. Mit der Berliner Obdachlosenhilfe e.V. hat sich dafür bereits ein Träger gefunden. Weiterhin fordern wir die Einrichtung von Krisenwohnungen für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen*. 
Im Zuge der Kundgebung konnten Aktivist*innen und Nachbar*innen ins Gespräch über den Leerstand kommen. In mehren Redebeiträgen machten Aktive verschiedener Gruppen auf ihre politische Arbeit aufmerksam. So berichtete die „Schlafplatzorga“ von ihrer Tätigkeit. Weiterhin macht Unter Druck e.V. in einem Theaterstück auf den Zusammenhang von Hartz 4 und Prekarität aufmerksam. Weiterhin informierten Aktive von Miwa Nord in verschiedenen Beiträgen die Anwohner*innen über die Situation der beiden Häuser. 
In Gesprächen mit Anwohner*innen konnten wir erfahren, dass die Stettiner Straße 38 wenige Tage vor unserer Kundgebung, von verschiedenen Interessent*innen und einem Makler der „BWFD“ besucht wurde. Nach Berichten der Nachbar*innen hatte die GCH-Group das Haus vor kurzer Zeit an eine unbekannte Person oder Institution verkauft. Nach aktuellem Stand wissen wir weder, wem die Stettiner Straße 38 gehört, noch, warum die GCH-Group diese verkaufte. Hier offenbart sich wieder einmal der Berliner Immobilienfilz, bei dem Häuser in kürzester Zeit mehrere Male die Eigentümer*innen wechseln. Wir erwarten unterdessen nicht, dass der*die neue Eigentümer*in von alleine den Leerstand im Haus endlich beenden und für eine soziale Nutzung der Stettiner Straße sorgen wird. 
Deswegen wollen wir weiter gemeinsam mit den Nachbar*innen Druck auf den Eigentümer und die Politik machen, damit sich endlich etwas an der Situation ändert. 
Wohnen Sie in der Nähe der Stettiner Straße 38 und haben nähere Information zu dem*der neuen Eigentümer*in? Dann melden Sie sich bei uns, um unserer Recherche weiterzuhelfen! Schreiben Sie uns per Mail unter: mietenwahnsinn-nord@riseup.net
 
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